Radio ORANGE 94.0 - netwatcher
Nachdem ich Daniela List vom Radio Netwatcher Team im Rahmen eines Microsoft Presse-Stammtisches kennengelernt habe und wir ins Plaudern gekommen sind, habe ich jetzt ein paar mal in die Sendung und deren Archive hinein gehört. Eine interessante Sendung, abseits des „Flatscreen, Handy, Digitalkamera, Spielekonsole” IT-Themen, die man in den anderen Medien aufgetischt bekommt. Wie nicht anders zu erwarten, hab ich auch einige Kritikpunkte gefunden. ;)
Da ist zum einen das leidige Thema „Medienflash”, übernommen vom Radio Frei/Nowosti Kollektiv aus Deutschland. Und so hört er sich auch an. Da wird piefkeneselt, dass es einem die Schuhe auszieht. Ein Beispiel gefällig? Gerne. Deutsche Sprecherin versucht sich an „Amazon”. Und so klingt das bei Amazon-Gründer Jeffrey T. Bezos (Herausgeschnitten aus dem Podcast „A Conversation with Jeff Bezos” aus dem Jahre 2006).
Liebe Daniela, lieber Manfred, BITTE sucht Euch eine andere Quelle für die IT-Newsübersicht, die Germanen sind im österreichischen Radio wirklich nicht auszuhalten.
Das zweite Problem habe ich mit einer Aussage, die Chris Jeitler von der Linuxwochen-Organisation in der Sendung vom 25.05.2007 getätigt hatte und die unwidersprochen blieb. Hr. Jeitler meinte nämlich sinngemäß, dass ONUs mit einer Linux-Distribution besser bedient wären, weil da ja schon alle Treiber dabei wären, während man mit Windows erst mühsam alle Treiber zusammensuchen muss, bevor alles funktioniert. (Den O-Ton findet Ihr in der Aufzeichnung ab ca. Minute 29:14).
Wo kam hier der Aufschrei der Moderatoren? Sollten solche Aussagen von Redakteuren nicht kritisch hinterfragt werden? Bei all meiner Sympathie für Linux und meiner „leichten” Skepsis hinsichtlich Windows und speziell Vista, aber diese Aussage von Chris Jeitler war/ist so nicht korrekt.
Mit 11.700 Gerätetreibern deckt Microsoft unter Vista schon relativ viele Geräte ab, vor allem, wenn es sich um ältere Geräte handelt. Treiber für neuere Geräte, wie die aktuellen Grafikkarten, etc. sind auf der Vista-DVD nicht drauf, weil da die Hersteller erst nach dem Consumer-Launch Ende Jänner 2007 ihre Treiber ausgeliefert haben, bzw. – wie im Falle eines Grafikkartenherstellers – da erst begonnen haben, die Treiber zu programmieren. Mittlerweile stehen die Chancen aber gut, dass man für aktuelle Hardware auch einen Vista-Treiber bekommt. Dass aber beispielsweise 1,5 Jahre alte PDAs von ihren Herstellern keine Vista-Treiber verpasst bekommen, steht auf einem anderen Blatt.
Und unter Linux? Da ist die Situation weiterhin durchwachsen. Ältere Hardware, HW, deren Spezifikationen freigegeben oder Reverse-Engineered wurden, wird wunderbar unterstützt. Wer aber beispielsweise HW-beschleunigte Grafik haben will, muss zu binären Treibern der Grafikkarten-Herstellern greifen, deren Installation zwar mittlerweile schon recht gut klappt, einen ONU aber immer doch vor Probleme stellen kann. Was ist mit Hardware, deren Spezfikation nicht offen liegt? Hab ich so ein Trum in meinem Rechner, tut sich unter Linux zumeist gar nix (Winmodems oder Intels neues Turbo Memory, etc.).
Im Treiber-Bereich schenken sich Linux und Vista nichts. Auf beiden Plattformen kann man Probleme bekommen. Das als Pro-Linux Argument heranzuziehen ist IMHO einfach nur falsch.
Wenn ich meine persönliche Vista-Experience heranziehe, so kann ich derzeit nur die Empfehlung aussprechen, entweder auf XP zu bleiben, oder zu einer brauchbaren Linux-Distribution zu wechseln.
Und nur so am Rande: Vista ist seit 2003 ein Thema, RTM war Anfang November 2006, Ende November 2006 war Vista für Unternehmen verfügbar und seit Ende Jänner 2007 auch für den Normalverbraucher. Und was meint Nvidia derzeit zum Thema Vista-Treiber:These NVIDIA Windows Vista drivers are under development. This version is not fully optimized for full 3D performance and may not include all available features available on different operating systems.
Tagged as: it, mITtendrin, radio, rant | Author:
[Sonntag, 20070527, 16:25 | permanent link | 0 Kommentar(e)
Comments are closed for this story.